Energie und Umwelt

Laatzen voller Energie: Energie- und Wärmewende schaffen

In Deutschland lagen neun der zehn wärmsten Jahre innerhalb der letzten 20 Jahre. Da der Treibhauseffekt ein globales Phänomen ist, müssen dagegen gerichtete Maßnahmen global und national, aber auch vor Ort umgesetzt werden. Damit ist Klimaschutz ein wesentliches kommunalpolitisches Ziel. Auch Laatzen muss und wird zur künftigen Klimaneutralität beitragen.

Sonnendächer ausbauen – Bürger beteiligen

Wir wollen so schnell wie möglich Klimaneutralität in Laatzen erreichen. Für die dezentrale Energieerzeugung in Laatzen bietet Solarenergie das größte Potential, welches weitestgehend genutzt werden muss. Dazu soll die Installation von Solaranlagen bei Neubauten und Dachsanierungen von Privat-, Gewerbe- und Kommunalgebäuden verbindlich vorgegeben werden. Bürgerinnen und Bürger, die keine Photovoltaikanlagen auf eigenen Dächern errichten können, soll die Möglichkeit der Beteiligung an Solarprojekten geboten werden. Dafür soll eine Laatzener Bürgerenergiegenossenschaft gegründet werden, die Solaranlagen auf geeigneten Dachflächen privater, gewerblicher und kommunaler Gebäude realisiert.

Nachhaltige Wärmeerzeugung

Da ca. 40% des Gesamtenergiebedarfs für Wärme und Warmwasser benötigt werden, ist die Wärmewende ein wesentlicher Baustein der Energiewende. Priorität zur Erreichung der Klimaschutzziele hat die Emissionsreduktion durch Energieeinsparung. Im Gebäudesektor muss der Energiebedarf zunächst durch energetische Sanierungen deutlich gesenkt werden. Für Neubauten und Kernsanierungen wird der Passivhausstandard angestrebt, aber als Mindeststandard KfW 40 verbindlich vorgegeben.

Verbleibende Energiebedarfe werden mit erneuerbaren Energieträgern erzeugt. Solarthermie, Wärmepumpen, Pelletheizungen und mit Biomethan betriebene Blockheizkraftwerke sind geeignete Möglichkeiten, das Heizen mit fossilem Gas zu ersetzen. Die Verwaltung soll dazu als Multiplikatorin auf die zahlreichen Beratungsangebote der Klimaschutzagentur Region Hannover über ihre Homepage hinweisen.

Mehr Grün in der Stadt

Extremwetterereignisse wie langanhaltende Trockenheit oder Stürme werden sich weiter häufen und in ihrer Wirkung verstärken. Auch jetzt schon heizen sich Flächen in unserer Stadt stark auf. Pflanzen in den Straßen, auf den Dächern und an den Fassaden können diese Effekte lokal mindern. Sie speichern Regenwasser und verbessern das städtische Lokalklima. Große Parkplatzflächen sollen mit großkronigen Bäumen beschattet werden. Für Solarenergie ungeeignete Dachflächen sollen begrünt werden. Wir setzen uns dafür ein, gemeinsam mit der Verwaltung, der Region Hannover und der Klimaschutzagentur Region Hannover eine Klimafolgenanpassung in Stadtplanungsprozessen direkt umzusetzen.

Klimaschonende Stadtverwaltung

Das im Jahr 2012 erstellte Klimaschutz-Aktionsprogramm muss aktualisiert und dessen Umsetzung unter Verantwortung einer Klimaschutzmanager*in gesteuert werden. Für die Projektrealisierung erforderliche Mittel müssen in die Haushaltsplanung eingestellt werden. Wesentliches Element wird dabei die energetische Sanierung kommunaler Gebäude sein mit der Realisierung von Solaranlagen und klimaschonender Wärmeerzeugung. Dies wird insbesondere beim Neubau des Rathauses kurzfristig in die Planung und in die Spezifikation der Ausschreibung des Generalunternehmers für den Bau integriert. Der städtische Fuhrpark wird auf Elektromobilität umgestellt und den Bürger*innen über eine Car-Sharing-Plattform außerhalb der städtischen Dienstzeiten am Wochenende als Mobilitätsangebot bereitgestellt. Bei öffentlichen Ausschreibungen für Investitionen und Dienstleistungen wird Energieeffizienz und Nachhaltigkeit wesentliches qualitatives Bewertungskriterium. Um die Ziele der Fridays-for-Future-Bewegung zu unterstützen, wird der Jugendbeirat mit einem Budget zur Realisierung von Aktionen und Projekten zum Klima- und Naturschutz ausgestattet.

Dafür setzen wir GRÜNE uns ein:

  • Konsequenter Umstieg auf erneuerbare Energien im Strom- und Wärmebereich
  • Aktualisierung und Umsetzung des bereits 2012 erarbeiteten Klimaschutz-Aktionsprogramms Laatzens
  • Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft für die Beteiligung Laatzener Bürger*innen an Solarprojekten
  • Anpassung der Bauleitplanung: Errichtung von Solaranlagen bei Neubau und Dachsanierung soweit möglich, sonst Begrünung von Dachflächen
  • Identifikation geeigneter Flächen für die Entwicklung von Agrar-Solaranlagen
  • Kommunikation der baurechtlichen Anforderungen bei energetischen Sanierungen und der Beratungsangebote der Klimaschutzagentur durch die Stadtverwaltung über ihre Homepage
  • Weitgehende energetische Sanierung kommunaler Gebäude
  • Bei Neubauten und Kernsanierungen Mindeststandard KfW 40
  • Entwicklung von nachhaltigen Wärmeversorgungskonzepten mit der Wohnungswirtschaft in Laatzen unter der Nutzung von Quartiersansätzen
  • Begrünung von großen versiegelten Flächen, z.B. von Parkplätzen
  • Umstellung des städtischen Fuhrparks auf emissionsarme Fahrzeuge mit Car-Sharing-Optionen am Wochenende für die Bürger*innen
  • Unterstützung des Aufbaus von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität in den urbanen Gebieten Laatzens
  • Ausbau der Nutzung von E-Rädern und Lastenrädern für kurze Strecken der Mitarbeiter*innen der Verwaltung
  • Energieeffizienz und Nachhaltigkeit als Bewertungskriterien für städtische Ausschreibungen
  • Ausstattung des Jugendbeirats mit eigenem Budget für klimarelevante Aktionen