Wärmewende mit Wärmepumpe

Seit der Vorveröffentlichung der Novelle des GEG im Jahr 2023 wird in Deutschland mit missionarischen Eifer und vielen Falschmeldungen über die Erzeugung von Wärme mit Hilfe von elektrisch betriebenen Wärmepumpen diskutiert. Dabei bleibt uns aber gar nichts anderes übrig, wenn wir von der Wärmeerzeugung mit Verbrennungsprozessen weg kommen wollen.

Das Prinzip der Wärmepumpe ist nicht neu und weltweit schon lange im Einsatz. Die Entwicklung der Technologie geht bis in das 19. Jahrhundert auf Nicolas Carnot. Wer es gerne etwas technischer möchte, kann dies gerne im Wikipedia-Eintrag zum Carnot-Prozess nachlesen.

Viele, die heute besonders laut gegen Wärmepumpen argumentieren, benutzen es z.B. als Kühlschrank oder als Klimaanlage, eben nur um etwas zu kühlen. Auch zur Wärmeerzeugung wird diese Technologie bereits lange genutzt. Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. hat in einem Beitrag auf seiner Homepage die Funktionsweise der Wärmepumpe wunderbar einfach dargestellt.

Wärmepumpenprinzip
Wärmepumpenprinzip

Im Grunde genommen geht es immer darum auf der einen Seite von irgendwoher Wärmeenergie in ein Medium aufzunehmen, Verdichtungsenergie hineinzubringen und auf der anderen Seite z.B. in der Heizanlage dem Medium die Wärmeenergie wieder zu entziehen. Dadurch ist es möglich das 3 bis 5 fache der eingesetzten elektrischen Energie in eine Heizanlage zu schaffen.

Die Technologie macht sich die Tatsache zu nutze, dass beim Verdampfen und Verflüssigen eines Mediums viel Energie aufgenommen bzw. abgegeben wird. Wird nun das richtig Medium gewählt, kann eine Wärmepumpenanlage durchaus bei etwa 60°C ihre Wärmeenergie an den Wärmespeicher einer Heizanlage abgeben. Das reicht auch für Altbauten.

Die meisten Anlage laufen heute oberhalb von 10°C Abkühltemperatur (Umgebung) optimal und erreichen Wärmepumpenzahlen (WPZ=abgegebende/eingesetzte Energie) von 5 und mehr. Wenn eine Wärmepumpe mit Aussenluft betrieben wird, wird es bei Aussentemperaturen unter -5°C suboptimal, aber selbst wenn hier die Pumpe hier mit WPZ=1 läuft, ist dies kein Problem, da dies in unseren Breiten wegen Klimaerwärmung immer seltener wird.

Steht eine größere Wärmerquelle, wie Grundwasser, Flusswasser oder Erde zur Verfügung verschwindet dieses Problem komplett. Auch das Abwasser eignet sich gut als Wärmequelle. Hier benötigt man lediglich einen Abwassersammler in dem sich ein Wärmetauscher für die Wärmepumpe befindet. Es macht ja auch Sinn, dass das Abwasser nicht die teuer erkämpfte Wärme wieder mit sich fort nimmt.

In Zukunft ist damit zu rechnen, dass die Kosten für fossile Energieträger weiter steigen und regenerative Energie günstiger werden wird, wodurch sich der Betrieb von modernen Wärmepumpen für alle lohnen wird.

Klaus Rathjen