Die Folgen der Nutzung der Kernenergie 20. Februar 2025 Wir alle wissen, dass wir uns die Tatsache der Nutzung der Kernenergie nicht mehr aussuchen können. Bereits 1956 speiste ein britischer Atomreaktor Strom ins Netz. Von der militärischen Nutzung, die bekanntlich mit dem Bau der Atomwaffen im 2. Weltkrieg begann, brauchen wir an dieser Stelle gar nicht schreiben. Den Älteren unter uns sind die Auseinandersetzungen um das AKW Brokdorf (1976), das geplante Endlager in Gorleben (1979), die WAA Wackersdorf (1986) und die Castor Transporte ins „Zwischenlager Gorleben“ (1995) noch in Erinnerung. Neben den Bedenken über den sicheren Betrieb der Anlagen war immer die Frage nach dem Umgang mit dem radioaktiven Müll ein großes Argument gegen die Nutzung der Kernenergie. Leider wurde diese Frage nicht vernünftig beantwortet und trotzdem mit dem Betrieb von Atomkraftwerken begonnen. Selbst wenn weltweit die Nutzung der Kernenergie mit einem Schlag eingestellt würde, bleibt ein riesiger Berg an schwach-, mittel- und hochradioaktivem Abfall über. Von der Einsicht, dass auf die Nutzung der Kernenergie besser verzichtet werden solle, ist die Menschheit leider weit entfernt und verschliesst angesichts der Sicherheits- und Entsorgungsprobleme lieber die Augen. Im Gegenteil gibt es immer wieder Stimmen, die einen weitere Nutzung der Kernenergie mit neuen Kraftwerkskonzepten promoten. Die Frage des sicheren Umgangs mit dem hoch- und mittelradioaktiven Müll ist immer noch nicht gelöst. Klar gibt es Ansätze den Müll weiter zu verdichten, damit verschwindet er aber nicht. Bei hochradioaktivem Material aus Brennstäben geht man davon aus, dass dieses erst nach etwa 200.000 Jahren auf ein Maß abgeklungen ist, dass es Natururan entspricht. Auch dieses sollte nicht verzehrt werden. Nur zum Vergleich dazu, der Fund der ersten Homosapiens, also unserer Vorfahren geht etwa 300.000 Jahre zurück. Eigentlich ist es eine unmögliche Aufgabe die Verwahrung dieser hochradioaktiven Materialien für so einen Zeitraum sicherzustellen! Leider hat die Menschheit im 20. Jahrhundert den Weg eingeschlagen und es bleibt uns nichts anderes übrig, als den Schaden zu begrenzen. Wie kann dies erfolgen? Wir müssen schleunigst damit aufhören weiter hochradioaktive Materialien zu erzeugen! Wir müssen Plätze finden, die sich eignen hochradioaktive Materialien sicher zu lagern! Wir müssen das Know How um die sichere Lagerung dieser Materialien so speichern, dass es in Zukunft nicht verloren geht. Wir müssen eine Gesellschaftskultur entwickeln, die diese Plätze und Materialien zu einem TABU macht und die von Generation zu Generation weiter gegeben wird! Bei dem Gedanken an unser Wissen über die Technologien von vor 1.000 oder 2.000 Jahren kann uns eigentlich nur Angst und Bange werden, angesichts der Aufgabe, die da auf uns und zukünftige Generationen zukommt. Klaus Rathjen