Offener Brief: „Neues KiTa-Gesetz“

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Offener Brief zur Entwurfsfassung des neuen Niedersächsischen Kindertagesstätten-Gesetzes: Der Ortsverband Laatzen Bündnis 90/Die Grünen steht hinter den Erziehern und Erzieherinnen ihrer Stadt. Das versprochene zukunftsweisende und innovative Kita-Gesetz muss kommen.

Leider müssen wir feststellen, dass das „neue“ Kita-Gesetz die gemachten Versprechungen an die Eltern und Erzieher und Erzieherinnen nicht hält. Teilweise ist sogar das Gegenteil der Fall. Das Wort „Inklusion“ kommt z.B. überhaupt nicht vor.

Eine Wertschätzung der Arbeit der Erzieher und Erzieherinnen sieht anders aus. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die klassischen „Frauenberufe“ weiterhin keine Aufwertung erfahren sollen. Die Aufgabe frühkindlicher Bildung hat sich gewandelt. Sie ist anspruchsvoller geworden, besonders in Städten wie Laatzen, mit einem hohen Migrationsanteil und vielen Kindern, die die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen.

Wir sehen mit großer Sorge, dass den Beruf der/des Erzieher/in nicht genügend Menschen ergreifen wollen, weil er inzwischen aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen unattraktiv geworden ist. Großtagespflegen drohen zu schließen, Kindertagesstättengruppen schließen wegen Mangel an

Personal. Der Anspruch auf einen Kita-Platz kann so nicht erfüllt werden. Das Gesetz wird diese Situation weiter verschlechtern.

Uns Kommunalpolitiker*innen werden die Enttäuschung und inzwischen die Frustration der Erzieher*innen erzählt und wir sehen mit großer Sorge, dass engagierte Kräfte in den Kitas das Vertrauen in die Politik verlieren und mit ihnen die Eltern der Kinder. Wir schließen uns daher der Stellungnahme des DGB, sowie Bündnisses für Kinder und Familien in Niedersachsen e.V. und Niedersächsischen Expertenrunde für Familienzentren an und fordern, das Kita-Gesetz tatsächlich zu einem innovativen und zukunftsweisenden Gesetz zu gestalten.

Das Ziel einer guten frühkindlichen Bildung muss dabei Ihr Ziel sein. Es ist den Erzieher*innen nicht geholfen, wenn neue Gesetze die Wirklichkeit immer weniger abbilden. Es gibt genügend Studien und Fachgremien, die wissen, was gebraucht wird. Vor allem die Erzieher*innen vor Ort wissen das.

Bitte bedenken Sie all das bei der Überarbeitung des Kita-Gesetzes. Ansonsten wird eine Chance für unsere Kitas und damit unsere Kinder vertan.