Erfolgreiche Kettenreaktion gegen Atomkraft – Grün hat geholfen

Menschenkette in Tornesch

Die Anti-Atom-Bewegung ist sichtbar und lautstark! Auch mehrere Grüne aus Laatzen waren dabei, als zwischen den Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel eine 120 Kilometer lange Menschenkette gebildet wurde, um gegen den Ausstieg aus dem Atomausstieg zu demonstrieren.

Heute vor exakt 24 Jahren geschah die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl – am 26. April 1986. Zwei Tage vor dem Jahrestag demonstrierten 120.000 Menschen im Norden der Republik bei einer Aktions- und Menschenkette zwischen den Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel gegen die von Schwarz-Gelb geplante Verlängerung der AKW-Laufzeiten. Ab 14:30 Uhr hielt die Kette auf einer Länge von 120 Kilometern. Die Busse aus der Region Hannover fuhren in die Nähe von Elmshorn. Allein die Grünen stellten dabei beachtliche sieben Busse mit etwa 350 Menschen. Bei Uetersen hieß es: Aussteigen und Kette bilden! Die Laatzener Grünen standen in Tornesch oder in der unmittelbaren Umgebung des Ortes (Fotos).

Anschließend ging es im Bus weiter nach Elmshorn zu einer der vielen Kundgebungen, bei der u. a. der ehemalige Umweltminister und derzeitige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel auftrat. Leider fuhren die Busse schon um 17 Uhr wieder zurück nach Hannover. Das Wetter war sehr gut, die Sonne strahlte vom Himmel, und in Elmshorn hatten Dota und die Stadtpiraten mit tollen Texten für ein musikalisches Highlight gesorgt: Wir alle haben oft „viel zu viel Ärger und viel zu wenig Wut“ angesichts von Bestrebungen, die AKW-Laufzeiten zu verlängern, oder auch wahlweise Westerwelles kruden Dekadenztheorien.

Es bleibt zu hoffen, dass nach der Landtagswahl in NRW im Mai das Thema Laufzeitverlängerung vom Tisch geweht wird. Zumindest können die schwarz-gelben Regierungen in Berlin und in Hannover nicht mehr ignorieren, dass eine Mehrheit der Menschen in diesem Land ihren Pro-Atom-Kurs schlicht nicht will, sondern sich immer wieder dagegen wehren wird. Die Menschenkette war jedenfalls ein Erfolg und ein eindrucksvolles Zeichen für ein Festhalten am Atomausstieg und das konsequente Umsteigen auf regenerative Energien.

Gil Engel von den Laatzener Grünen, der sich auch an der Menschenkette beteiligt hatte, meinte danach, die Aktion sei „ein voller Erfolg“ gewesen. „Über 100.000 Menschen setzen ein deutliches Signal, was selbst die Politiker in Berlin nicht übersehen können. Der Kampf gegen Atomkraft ist wieder auf der Straße und in der Gesellschaft angekommen.“ Beachtlich fand es Gil Engel, „dass soviele Menschen auch unterschiedlicher Altersgruppen sich aktiv für den Ausstieg stark gemacht haben.“