Grüne fordern bessere Bedingungen fürs Autoteilen in Laatzen

Teilauto öffnen per Chipkarte

Laatzen droht der Verlust des letzten stadtmobil-Wagens

Der Ortsverband Laatzen von Bündnis 90 / Die Grünen diskutierte mit Judith Siano vom CarSharing-Anbieter stadtmobil Hannover intensiv die Situation des Autoteilens in Laatzen. Stadtmobil ist mit 220 Autos und 5000 Nutzern der älteste und größte CarSharing-Anbieter im Raum Hannover. 

Bis 2013 stand viele Jahre lang ein Teilauto auf einem privaten Parkplatz an der Haltestelle Eichstraße in Alt-Laatzen. Zur Zeit können lediglich die Mieter einer Gundlach-Wohnanlage im Brucknerweg 10 in Laatzen-Mitte auf ein (rein elektrisch betriebenes) Teilauto von stadtmobil zurückgreifen. Dieser Elektro-Nissan soll aber im November dieses Jahres nach Ablauf der Förderung durch das Programm „Schaufenster Elektromobilität“ mangels Nachfrage abgezogen werden. Tatsächlich hat stadtmobil aber 38 Mitglieder in Laatzen, die dann bis nach Döhren oder in die Südstadt fahren müssten, um einen stadtmobil-Wagen zu nutzen.

Damit wird es immer schwerer, in Laatzen Teilautos zu nutzen – lediglich die Volkswagen-Tochter Quicar verfügt noch über Fahrzeuge am Rathaus. Nach Ansicht der Laatzener Grünen sollte diese zukunftsweisende und umweltgerechte Form der Mobilität besonders gefördert werden. Ein Teilauto ersetzt rund zehn Autos im Privatbesitz, wird dadurch vergleichsweise gut ausgenutzt und belegt wenig Parkraum.

Alle Laatzener sollten nach Ansicht der Grünen die Möglichkeit haben, aus einem Angebot an Teilautos an verschiedenen Stationen zu wählen. Das würde die Attraktivität von CarSharing steigern und die Nachfrage erhöhen. Während in Laatzen 38 Mitglieder von stadtmobil leben, hat das gleich große Langenhagen durch ein attraktiveres Teilauto-Angebot 144 Nutzer.

Die Stadt Laatzen könnte sich zur Förderung des CarSharings an der Stadt Langenhagen oder an der Region Hannover orientieren: Die Region beispielsweise hat einen Teil ihrer Dienstwagen abgeschafft und nutzt stattdessen Teilautos. Dies ist eine ideale Ergänzung zum privaten Autoteilen: Während Behördenfahrten montags bis freitags während der Arbeitszeit anfallen, nutzen Privatleute die Teilautos vorwiegend abends und am Wochenende.

Die Laatzener Grünen fordern die Stadtverwaltung auf, ebenfalls zu prüfen, ob ein Teil der stadteigenen Autos zugunsten von Teilautos aufgegeben werden kann. Dadurch würde es für Laatzener leichter, auf ein eigenes Auto zu verzichten, ohne die individuelle Mobilität aufzugeben. Städtische Mitarbeiter hätten zudem einen geringeren Aufwand für Pflege, Wartung und Disposition des Fuhrparks.